Einführung in das Johannesevangelium - „Jesus begegnen mit Texten aus dem Johannesevangelium“. So lautet das Thema unserer offenen Bibelgespräche in der Fastenzeit.

Das Johannesevangelium ist ein wortgewaltiges und anspruchsvolles Evangelium. Seine Leserinnen und Leser sollen sich zutiefst von Jesus ansprechen lassen und ihm nachfolgen. Sie werden so mit einer ganz ersönlichen Herausforderung konfrontiert. Warum aber sollen sich heutige Leser des Evangeliums angesichts der vielen anderen Stimmen, die heutzutage um sie werben, auf diese Herausforderung einlassen? Diese Frage  beschäftigte bereits den Verfasser des Johannesevangeliums.

Wann und wo das Johannesevangelium entstanden ist, wird nach wie vor diskutiert.
Es gibt allerdings gute Gründe dafür, anzunehmen, dass es in der Zeit zwischen 90 und 100 n. Chr. in Syrien geschrieben wurde.
In seiner zweiten Abschiedsrede im 15. Kapitel des Johannesevangeliums sagt Jesus: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten“ - Joh. 15,7.
Hier spielt das Stichwort „bleiben“ eine wichtige Rolle. Auch in der Bildrede vom Weinstock und den Reben fordert die mehrfache Wiederholung des Verbs „bleiben“ eindringlich dazu auf, nicht wegzugehen: „Bleibt in meiner Liebe!“ - Joh. 15,9 - und „liebt einander, so wie ich euch geliebt habe“ - Joh. 15,12. Ins Konkrete übertragen macht das Evangelium deutlich, dass es nicht nur um eine innerliche, private Beziehung zu Jesus Christus geht. Mit der Einladung zu Liebe und Solidarität und mit der Aufforderung, dem Vorbild Jesu zu folgen, bekennt sich das Johannesevangelium auch zu einem gemeinschaftlichen Glauben an das fleischgewordene Gotteswort Jesus Christus - Joh. 1,14 und Joh. 1,17. Bleibendes Anliegen des Johannesevangeliums ist auch seine Vision von Kirche als Gemeinde, als Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern, die von einem neuen Gebot, dem Gebot der Liebe, getragen ist: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebet einander!“ - Joh. 13,34.

Unsere Bibelgespräche finden jeweils dienstags in der Zeit von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr im Nierster Pfarrhaus St. Cyriakus, Stratumer Str. 37 statt und zwar Dienstag, den 6.3., Dienstag, den 13.3., Dienstag, den 20.3., Dienstag, den 27.3.2018.
Falls Sie an einem Abend verhindert sein sollten, ist die Teilnahme an den übrigen Abenden möglich.
Leitung: Adelgunde Sörgel
– Textgrundlage ist „Die Bibel“ – Einheitsübersetzung Altes und Neues Testament – Herder Verlag.