Gemeinde St. Stephanus, Meerbusch-Lank

in der Pfarrei Hildegundis von Meer

 

 

aus der Geschichte der Kirche St. Stephanus:

pfarre-st-stephanus-lank.jpg (c)  Foto:  Willi Dapper (†)

Die Wurzeln unserer Kirche und Pfarre reichen weit in die Vergangenheit. Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich sagen, dass unter den römischen Legionären Christen waren und die Franken die ersten Andachtstätten bauten. Sieht man von einem ersten kleinen, zum Fronhof gehörigen Gotteshaus ab, so ist an heutiger Stelle der dritte Kirchenbau errichtet. Das möglicherweise schon in die vorkarolingische Zeit reichende erste Gebäude wurde Anfang des 12. Jahrhunderts durch eine größere Kirche im romanischen Stil ersetzt. Nach schweren Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde das Langhaus großenteils erneuert und vermutlich auch erweitert. Als auch diese barock ausgestattete Kirche zu klein und baufällig geworden war, schuf man 1841-44 die heutige Kirche als dreischiffige Basilika im klassizistischen Rundbogenstil und riss das alte Langhaus ab. Der sechsgeschossige quadratische romanische Turm konnte erhalten werden. Um ihn ist das neue, mehr als doppelt so große Schiff um 90º nach Süden versetzt, so dass die Ausrichtung nach Osten aus Platzgründen aufgegeben werden musste. Bauleitender Architekt war der Krefelder Stadtbaumeister Heinrich Johann Freyse, der sich an der von Johann Baptist Cremer gebauten Lambertus-Kirche in Heinsberg-Dremmen zu orientierten hatte. Die Schäden des Zweiten Weltkrieges konnten repariert werden. Der Turm wurde mehrfach restauriert, zuletzt von Grund auf einschließlich der wertvollen Glockenanlage im Jahr 2002.

Die 1844 von Wilhelm von Schadow eingereichten Vorschläge zur inneren Ausschmückung der Kirche konnten nur zu einem geringen Teil und das auch nur dank großzügiger Stiftungen der Adelsfamilie von Hallberg auf Haus Pesch schrittweise verwirklicht werden. Aus der Vorgängerkirche stammen nur das Taufbecken von 1752 und die Holzfigur des hl. Stephanus. Andere Einrichtungen wurden auch später noch dem Zeitgeschmack geopfert, etwa die um 1900 nachgeholte Ausmalung. Aus dieser Zeit stammt auch der Altarbaldachin, ein Geschenk der Eheleute von Arenberg.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Kassettendecken sowie die Buntfenster von Hans Lohbeck aus der Mitte des 20. Jahrhundert. 1977 fiel der Marienaltar einem Krippenbrand zum Opfer. Die dadurch notwendig gewordenen umfangreichen Renovierungen führten zur Umgestaltung des Altarraumes im Sinne der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils. Für das beim Krippenbrand zerstörte Marienbild wurde 1987 von dem süddeutschen Künstler Walter Habdank im alten Rahmen ein neues Bild gemalt mit dem Titel: „Was er euch sagt, das tut“ (in Anlehnung an den Text von der Hochzeit zu Kana).

Die Kirche ist vormittags - außer Montag - zu besichtigen. (Führungen sind nach Absprache möglich.)

Auszüge von Siegfried Scharbert