Pfarrei Hildegundis von Meer

Meerbusch

Hildegundis von Meer - Namenspatronin

Ihr Gedenktag ist der 6. Februar.
Ihr Name bedeutet: die kämpferische Kämpferin (althochdt.)
*1110/15 - † 6. Februar 1186 in Meer (Mehre),
Klostergründerin, Priorin in Meer heute Meerbusch bei Neuss in Nordrhein-Westfalen

Hildegund lernte schon früh die „Prämonstratenser“* kennen, denn ihre Mutter trat diesem Orden nach dem Tod des Vaters Hermann von Liedberg bei. Hildegund(is) heiratete Lothar von Are und hatte mit ihm drei Kinder: Dietrich, Hermann und Hadwigis. Nach dem Tod ihres Mannes unternahm sie mit Hermann eine Wallfahrt nach Rom – sicher ein schwieriges Unterfangen für eine Frau in der damaligen Zeit. 
In Rom besuchte sie die Gräber der Apostel und war sichtlich angetan von der Verehrung des Hl. Laurentius (http://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Laurentius.htm ) Laurentius war einer der ersten sieben Diakone in Rom.
So erscheint es nicht verwunderlich – beeindruckt und beflügelt durch diese Reise gründete sie nach ihrer Rückkehr 1165 mit Hilfe ihrer Kinder auf „Burg Meer“ –dem heutigen Meerbusch  - ein Prämonstratenserkloster. Es wurde 1178 von Papst Alexander III. bestätigt. Dieses Kloster leitete sie als erste Priorin bis zu ihrem Tod.
Das Kloster war ein Anziehungspunkt für viele junge Frauen dieser Zeit. So nimmt es nicht Wunder, dass der Klostergründung auf Burg Meer ein Erweiterungsbau folgte, bei dem auch eine Kirche zu Ehren des Hl. Laurentius erbaut wurde (1168) nach dem Vorbild in Rom. 
Ihre besondere Leidenschaft galt der Sammlung von Reliquien So erhielt sie vom Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Armknochen der Märtyrer Felix und Nabor. Man sagt, sie seien mit den Reliquien der Hl. Drei Könige nach Köln gekommen…
Ihr Sohn Hermann trat dem Orden in Cappenberg bei, ihre Tochter folgte ihr in den eigenen Orden, dessen Leitung sie nach dem Tod der Mutter übernahm.
In den Jahren 1584 und 1642 (während des 30jährigen Krieges) brannte das Kloster teilweise ab, wurde ab wieder in Stand gesetzt. Erst nach der Aufhebung des Klosters im Jahr 1802 (Säkularisation) wurde auch der romanische Kirchenbau im Jahr 1907 abgebrochen., das Kloster wurde zu einem Schloss umgewidmet, das aber auch im 19. Jhdt. immer kleiner wurde und schließlich im 2. Weltkrieg zerstört wurde.
Eine Legende beschreibt, dass sich der Leichnam der Hildegundis zwei Mal nach der Beerdigung anhob, erst als sie vor dem Hochalter beigesetzt wurde, war Ruhe und Frieden...
Im Ordern der Prämonstratenser wird die Gräfin Hildegundis von Meer als sogenannte „Venerabiles“ betrachtet.
Der alte Orden hatte sich bis ins 16./17. Jhdt. nie um die Heiligsprechung bestimmter Ordensmitglieder bemüht, damit ein möglicherweise einsetzender Wallfahrtskult die Ruhe im Kloster stören könnte.
So ist die Hildegundis von Meer als „Ehrwürdige“ zu betrachten. Ihre Reliquien sind teilweise in der Kirche St. Mauritius in Büderich übertragen.
Sie gilt als Patronin gegen Kopfschmerzen und für eine glückliche Entbindung.
* Die Prämonstratenser sind kein Mönchsorden, sondern ein Orden von regulierten Kanonikern und von Laienbrüdern, wobei ihre Ordensregel von der der Augustiner abgeleitet ist.  siehe: www.heiligenlexikon.de/Orden/Praemonstratenser

Die Informationen zur Gräfin Hildegundis von Meer sind teilweise  dem Buch: „Hildegunde von Ahr und Meer“, Leben und Werk, Geschichtsverein Meerbusch entnommen.