Gemeinde St. Nikolaus, Meerbusch-Osterath

in der Pfarrei Hildegundis von Meer

 

 

Flagge Uganda (c) Pixabay

Schwester Alma schreibt über ihre Schulen in Kibiribiri

Flagge Uganda
Datum:
Di. 1. Mai 2018
Von:
Klaus Trautmann

Sr. Mary Alma Nakanwagi - zum Orden der „Little Sisters of St. Francis“ gehörend - hat mit ihrem Team eine übergroße Aufgabe zu erfüllen. Zwar gibt es zur Zeit keine Neuaufnahme von Straßenkindern aus Kampala; aber der Kindergarten, die Grundschule und die weiterführende Schule fordern alle Kräfte für die umfassende Versorgung der vielen Kinder.

Wir haben Sr. Alma gebeten, uns die Situation der Schulen näher zu beschreiben. In einer Liste finden sich die Klassenstärken: Zum „Kindergarden“ gehören 76 Kinder. In den sieben Jahrgängen der „Primary School“ gibt es 274 Schüler; davon leben 46 im Kinderheim der Schule. Die weiterführende Schule - „Secondary School“ - wird in vier Jahrgangsstufen von 120 Jugendlichen besucht, von denen 57 im Schulheim wohnen.

Von den insgesamt 470 Kindern und Jugendlichen leben also 103 Schüler unterschiedlichen Alters im „Internat“ der Schule - in der Fürsorge von Sr. Alma und ihrem Team. Alle fühlen sich für das leibliche und seelische Wohl der großen Gruppe verantwortlich. Die anderen Schulbesucher sind Tagesschüler und kommen aus Familien, die in der Umgebung der Schulen beheimatet sind.

Da die Schule keine finanzielle Hilfe von der Regierung oder anderen öffentlichen Stellen erhält, sollen die Schüler bzw. ihre Familien oder der Vormund einen kleinen Kostenanteil zahlen, der z. B. in der Grundschule für einen Term (drei Schulmonate) zwischen 5,50 und 8,80 Euro liegt, gestaffelt nach Schuljahren. Im Schulgeld ist der tägliche Maisbrei auch schon eingerechnet.

Es ist klar, dass die ehemaligen Straßenkinder und Waisen nichts zahlen können, ebenso wie die Schüler aus sehr, sehr armen Familien: das sind ca. 20%. Bei etwa 65% der Kinder können die Verantwortlichen nur einen Teil des Schulgeldes leisten. Lediglich von 15% der Schüler bekommt die Schule den vollen Kostenanteil, der weit geringer ist als der von vergleichbaren anderen Schulen des Landes.

Große Sorge bereitet auch die Bezahlung der Lehrer: es gibt keine direkten Geldgeber dafür. Sr. Alma vertraut auf Gottes Vorsehung, auf das Wohlwollen einiger Menschen, auf selbsterarbeitetes Einkommen aus Garten und Feld, auf Spenderorganisationen, die vielleicht für sechs oder acht Monate zahlen… Es gibt einige solidarische Hilfen von Schulen des Landes, die z. B. ihre Fasten- und Adventsammlungen an Sr. Almas Einrichtung in Form von Geld, sanitären Artikeln, Schulmaterialien, Kleidung oder auch Maismehl abgeben. Die Pfarre in Naggalama, in der die Schulen gebaut wurden, spendet pro Term 200 kg Maismehl und einige sanitäre Artikel. Von einzelnen Familien kommen gelegentlich Gaben wie Seife, Kleidung, Reis und Zucker.

Von 1994 an - erste Aufnahme von 11 Straßenkindern - waren diese Kinder und die Waisen immer die Zielgruppe von Sr. Alma. Das bezeugt auch der Name der Schule „Kevinite Needy Primary and Vocational Secondary School“ (Sr. Kevin ist die irische Ordensgründerin).

Der EineWelt-Kreis und unsere Gemeinde sind seit 1994 den gesamten Weg mitgegangen. Wir haben ab 2002 den Aufbau der Schulgebäude und der Schule in Kibiribiri „miterlebt“ und auch finanziell unterstützt, sofern es durch kleine und große Spenden, durch die jährliche Kleingeldaktion und manchmal durch besondere Geldgeschenke aus persönlichen Anlässen möglich war. Sr. Alma betont  angesichts der schwierigen Schulsituation, wie froh und dankbar sie über unser Interesse und unsere verlässliche Hilfe ist.

Auf unsere Nachfrage hin sind auch schon für unsere „Kleingeldaktion“ im Juni zwei mögliche Verwendungszwecke angedeutet worden: Es ist notwendig, eine kleine Krankenstation sowie einen Raum für den Computer-Unterricht einzurichten. Wir warten nun auf einen ausführlichen Antrag.

 

für den EineWelt-Kreis
Maria Hoffmann